Authentisch und ehrlich in den sozialen Medien sein, das ist der Brauerei aus Kulmbach wichtig. Auf Facebook betreibt sie die Seite „Kulmbacher Brauerei Ausbildung“, die gezielt über die Ausbildung im Betrieb informiert. Und diese Seite wird von den Auszubildenden betreut. Künftig sollen sie sich auch um den neuen Instagram-Account kümmern. „Von Azubis für Azubis – das ist die Prämisse“, sagt Florian Kirchner, Leiter der Abteilung Personal und Entwicklung. Denn, so die Annahme: Die jungen Azubis wissen selbst am besten, was ihre Generation interessiert und begeistert.
Die jungen Fachkräfte entwickeln für den Social-Media-Auftritt einen Redaktionsplan. Sie überlegen, welche Themen sie angehen wollen und wie diese umgesetzt werden. Drehen sie ein Video? Posten sie ein Bild? Welche Infos gehören in den dazugehörigen Text? Die Entscheidung ist den Azubis überlassen. „Es interessiert die Nutzer, was neben Joballtag und Schule passiert“, verrät Personalreferentin Verena Ramming. „Postings zu Prüfungen oder Ehrungen kommen daher gut an.“ Vor der Veröffentlichung der Beiträge wirft die Personalabteilung einen Blick auf die Inhalte.
Für Instagram hat sich das Unternehmen entschieden, weil der Kanal einer der beliebtesten in der Zielgruppe ist. So will man Schülerinnen und Schüler, die mittlerweile immer seltener auf Facebook zu finden sind, besser erreichen. Personalleiter Kirchner merkt selbstkritisch an: „Wir müssen schneller werden. Nun gibt es schon TikTok.“
Schon der Facebook-Auftritt habe gezeigt, dass man eine Unternehmenspräsenz in den sozialen Medien nicht „nebenbei“ gestalten kann. Es ist zeitaufwendig. Dennoch will die Kulmbacher Brauerei sich nun zunächst Instagram widmen. Ein so relevantes Netzwerk wie die Bildplattform will man nicht auslassen.
Eine weitere wichtige Plattform für den Betrieb ist die eigene Karriere-Webseite. Dort werden die verschiedenen Ausbildungsberufe in Videos vorgestellt. Die Schülerinnen und Schüler, die sich für eine Ausbildung in der Brauerei interessieren, sollen wissen, was sie dort erwartet. Für manche Berufsbilder mangelt es dann auch nicht an Bewerbungen. „Der Beruf des Brauers zum Beispiel wird mit Feiern verbunden. Das ist attraktiv“, meint Florian Kirchner. „Der Lagerist klingt dagegen nicht so sexy.“ Hier müsse man überlegen, welche Aspekte des Berufsalltags für 15-jährige Bewerbende spannend sind – und diese hervorheben. „Fachkräfte für Lagerlogistik können bei uns zum Beispiel riesige Gabelstapler bedienen. Das zeigen wir im Video.“
Für das Recruiting von Auszubildenden ist aber auch wichtig, dass die Brauerei nicht nur online unterwegs ist. „Wir gehen an Schulen und zeigen, was die Aufgaben bei uns sind“, sagt Verena Ramming. „Wir bieten Praktika und Tage der offenen Tür an, an denen man sich den Arbeitsplatz anschauen kann.“ Auch kleinere Tätigkeiten können dann von Interessierten übernommen werden.
Wer sich für den Beruf des Fachinformatikers für Systemintegration begeistert, kann zum Beispiel beim Einrichten eines Laptops oder Smartphones mithelfen. Betreut werden die Schülerinnen und Schüler dabei auch von den amtierenden Azubis – denn die sind die besten Botschafter für eine Lehre bei der Kulmbacher Brauerei.